Der Gesamtaufwand steigt gegenüber dem Budget 2023 um 0,88 Mio. Franken (5,8 %), der Ertrag hingegen nimmt unbedeutend (0,3 %) zu. Es sind vor allem die Sachgruppen Personal- und Transferaufwand, welche eine Steigerung von Fr. 463'000 (10,2 %) resp. Fr. 226'000 (3,4 %) zeigen. Im Personalaufwand führen die Teuerungszulage auf den Löhnen, die Stufenanstiege und hauptsächlich die zusätzlichen Pensen in der Schule zu dieser Zunahme. Im Transferaufwand sind die Beiträge an die Sekundarschule und Sek P, die Pflegekostenfinanzierung, die Spitex, die Sozialhilfe und an den Finanzausgleich zu finden.
Bei den Erträgen ist mit massgeblichen Anstiegen beim Steuerertrag um 7,8 % (Fr. 595'000) und beim Transferertrag um 5 % (Fr. 159’000) zu rechnen. Insgesamt wurden 8,2 Mio. Franken an Steuererträgen budgetiert. Im sehr guten Rechnungsjahr 2022 betrugen die Steuererträge 9,1 Mio. Franken. Dieser Trend wurde mit einiger Vorsicht ins 2024 übernommen. Die Grundstückgewinnsteuern waren in diesem guten Jahr sehr hoch. Ein solch unregelmässiger Ertrag kann nicht jedes Jahr erwartet werden. Insbesondere bei den juristischen Personen waren die Steuererträge sehr erfreulich, was sich aber bei Gewinnschwankungen sehr schnell ändern kann. Im Transferertrag führt vorwiegend die höhere Schülerpauschale zum Mehrertrag.
Die grössten Abweichungen sind wie eingangs erwähnt hauptsächlich in der Bildung und in kleinerem Umfang auch in der Gesundheit und der Sozialen Sicherheit zu finden. So steigt der Nettoaufwand in der Bildung gegenüber dem Budget 2023 um 8,1 % (Fr. 318'415) und gegenüber dem Rechnungsjahr 2022 um 25,4 % (Fr. 862'000). Im Weiteren nehmen die Beiträge und Entschädigungen an die Sozialregion unteres Niederamt für die Administration, die Sozialhilfe, die Pflegekostenfinanzierung und die EL sowie die Spitex und der Finanzausgleich zu. Diese Kosten sind gebunden und lassen sich nicht ändern. Wie ebenfalls erwähnt, ist der Wegfall der Entnahme aus Neubewertungsreserven die grösste Ertragsabnahme. Auf der anderen Seite haben sich die Strompreise auf dem liberalisierten Markt und der Gaspreis wieder etwas beruhigt. Dadurch sinken die Energiekosten der Gemeinde um rund Fr. 215'000.
Teuerungszulage und Investitionen
Zurzeit liegt der Beschluss des Kantons über die Teuerungsanpassung der Löhne noch nicht vor. Der Gemeinderat schlägt vor, für die Gemeindeangestellten den gleichen Teuerungsausgleich vorzunehmen. Im Budget sind als Annahme 1,5 % eingerechnet. In der Investitionsrechnung sind im Jahr 2024 unter anderem für Strassenprojekte (Auffahrt H5, Schachenstrasse, Erschliessung Stapfacker, LED-Beleuchtung) und für Wasserprojekte (Löschschutz Industrie West, Sanierung Grundwasserpumpwerk) Investitionsausgaben von 2'262'000 Franken geplant. Dem gegenüber werden Investitionseinnahmen vor allem aus Anschlussbeiträgen von 570'000 Franken prognostiziert. Daraus resultieren Nettoinvestitionen von 1'692'000 Franken. Die Verschuldung steigt folglich erneut an. Bei den mittlerweile wieder steigenden Zinsen ist dies nicht zu vernachlässigen.
Spezialfinanzierungen
Das Budget-Ergebnis 2024 in der Wasserversorgung beträgt Fr. -56’920.00. Gegenüber dem Budget 2023 (Fr. -166'400) steht dieses prognostizierte Ergebnis gut da, gegenüber demjenigen der Jahresrechnung 2022 (Fr. -31’583) weniger. Den Unterschied machen vornehmlich die Energiekosten (Strom für die Grundwasserpumpen) aus.
Die Abwasserbeseitigung weist im Budget 2024 einen Ertragsüberschuss von Fr. 43'400 aus (Budget Vorjahr Fr. -3’800, Rechnung 2022 Fr. 29'842). Es ist die Verzinsung des Eigenkapitals, welches zu dieser Verbesserung führt. Der Beitrag an den Zweckverband der Abwasserregion Schönenwerd (ZAS) bleibt ungefähr gleich gross.
Die Spezialfinanzierung Abfallbeseitigung rechnet im nächsten Jahr mit einem Ertragsüberschuss von Fr. 11’600. Im Budgetjahr 2023 war ein Ertragsüberschuss von Fr. 2’980 und im Rechnungsjahr 2022 ein Ertragsüberschuss von Fr. 28'913 zu verzeichnen. Die nicht alljährlich stattfindende Sondermüllsammlung und die interne Verrechnung des Zinses für das Eigenkapital sind die Gründe für die Veränderungen.
Blick in die Zukunft
Dank den guten Steuererträgen wirken sich der Wegfall der Auflösung von Neubewertungsreserven und die Kostensteigerung im Bildungsbereich nicht noch negativer auf das Ergebnis aus. Dieses Ergebnis wird aber die Handschrift der Zukunft sein, wird nicht in den nächsten Jahren an der Steuerfuss-Schraube gedreht. Es bleibt zu hoffen, dass die Steuern der natürlichen Personen konstant ein wenig ansteigen, um normale Kostensteigerungen aufzufangen. Die Steuern der juristischen Personen dürften da eher Schwankungen aufweisen. Der momentan nächste Meilenstein wird der Wegfall des arbeitsmarktlichen Lastenausgleichs sein. Ab 2028 wird dadurch eine weitere Ergebnisverschlechterung von 0,5 Mio. Franken eintreten.
Der Gemeinderat bleibt gefordert mit der Finanzplanung, um das Ruder der Finanzen im Griff zu behalten. Er wird das Instrument der Steuererhöhung erst anwenden, wenn konstant schlechte Ergebnisse eintreffen. Die vergangenen drei Jahresrechnungen sind gut ausgefallen. Auch das Ergebnis 2023 wird sehr gut werden. Diese Ausgangslage erlaubt diese abwartende Haltung auch bei diesem negativen Ergebnis.