Das Eigenkapital schrumpft durch das Resultat nicht wie angenommen. Die Dringlichkeit für eine Steuererhöhung nimmt damit ab. Die Finanzplanung wird diese Verbesserung gerne aufnehmen, damit die Schritte für Steuererhöhungen neu definiert werden können.
Erfolgsrechnung
Der Gesamtaufwand beträgt 17 Mio. Franken und ist gegenüber dem Vorjahr und auch gegenüber dem Budget um rund 0,8 Mio. gestiegen. Im Gesamtaufwand ist die mittlerweile zum vierten Mal vorgenommene freiwillige Einlage in die finanzpolitische Reserve enthalten. Wird diese nicht berücksichtigt, liegt ein Ertragsüberschuss von 0,3 Mio. Franken vor. Der Personalaufwand zeigt eine unwesentliche Überschreitung des Budgets um 0,5 %. Im Vergleich zum Vorjahr liegt eine deutliche Steigerung des Personalaufwandes von 0,49 Mio. Franken oder 10,8% vor. Der Anstieg des Personalaufwandes findet vor allem in der Funktion Bildung statt. Beim Sachaufwand findet meist eine Budgetunterschreitung statt. Die vielen Sachaufwandkonten werden mit guter Budgetdisziplin bewirtschaftet und so ganz oft leicht unterschritten. In der Kumulation sind das dann 0,4 Mio. Franken oder -16,5%.
Der Ertrag umfasst 17 Mio. Franken und beträgt 0,9 Mio. weniger als im Vorjahr und 2,1 Mio. Franken mehr als das Budget. Diese Mehrerträge stammen zu einem grossen Teil aus den Steuererträgen. Bei den natürlichen Personen sind es Fr. 192'000.00 und bei den juristischen Personen Fr. 900'000.00 mehr als budgetiert. Weiter sind die Sondersteuern um Fr. 262'000.00 über dem Budget und die Quellensteuern um Fr. 16'000.00. Das bedeutet 16,9% mehr Steuererträge als im Budget vorgesehen. Im Finanzertrag fehlt zwar der Gewinn aus Liegenschaftsverkauf. Das Bauprojekt im Stapfacker ist noch zu wenig weit fortgeschritten, weshalb das Land dort noch nicht verkauft wurde. Wett gemacht wurde das durch die mit der Haus im Park AG entstandenen Gratisaktien, welche zu einem Ertrag aus Beteiligungen führte.
Investitionsrechnung
Die Investitionseinnahmen von Fr. 935'570.00 übertrafen die Ausgaben von Fr. 215'876.00 bei weitem. So konnten schlussendlich Fr. 664’898.25 in die Erfolgsrechnung übertragen werden und es verblieben Nettoinvestitionen von Fr. –54'795.75. Eigentlich enthielt das Budget Nettoinvestitionen von Fr. 1'692’000.00. Doch Projekte wie die Sanierung der Auffahrt H5 Richtung Olten, Sanierung Schachenstrasse, Strassenerschliessung Stapfacker, Sanierung Grundwasserpumpwerk Kürzefeld, Löschschutz Industrie west und die generelle Entwässerungsplanung sind nicht wie geplant fortgeschritten.
Spezialfinanzierungen schliessen positiv ab
Das Ergebnis von Fr. 492'664.64 der Spezialfinanzierung Wasserversorgung ist geprägt vom Übertrag des Einnahmenüberschusses von Fr. 440'025.55 der Investitionsrechnung in die Erfolgsrechnung. Die Sachanlagen der Wasserversorgung sind alle abgeschrieben, so dass die restlichen Einnahmen der Investitionsrechnung in die Erfolgsrechnung übertragen wurden. Es stehen einige grössere Investitionen bevor, so dass ein Übertrag in nächster Zeit nicht mehr vorkommen wird. Ohne diesen Effekt würde die Wasserkasse mit einem Ertragsüberschuss von rund Fr. 53'000.00 resultieren. Im Budget war ein Aufwandüberschuss von Fr. 56'920.00 vorgesehen. Die Vorjahresrechnung verzeichnete einen Aufwandüberschuss von Fr. 98'197.70.
Auch in der Spezialfinanzierung Abwasserbeseitigung fand ein Übertrag des Einnahmenüberschusses aus der Investitionsrechnung in die Erfolgsrechnung statt. Der Übertrag von Fr. 224'871.70 führte zu einem Ertragsüberschuss von Fr. 280'546.16 (Budget Fr. 43'400.00).
In der Spezialfinanzierung Abfallbeseitigung präsentiert sich wie üblich eine ausgeglichene Rechnung mit einem leichten Ertragsüberschuss. Dieser beträgt aufgrund von höheren Gebührenerträgen und diversen Kostenunterschreitungen im Jahr 2024 Fr. 20'667.35.
Zuwachs Eigenkapital
Die Bilanzsumme ist um 1,4 Mio. Franken auf 35,4 Mio. gesunken. Mit der Zunahme von flüssigen Mitteln im Jahr 2023 wurden im 2024 Schulden in der Höhe von 2,8 Mio. Franken zurückbezahlt. Am 31.12.2024 betrugen die Darlehensschulden noch 7 Mio. Franken. Die guten Ergebnisse führen zu einem Zuwachs des Eigenkapitals um 1,4 Mio. Franken auf 26 Mio. Franken. Davon gehören 7,8 Mio. Franken den Spezialfinanzierungen Wasser, Abwasser und Abfall. Die finanzpolitischen Reserven betragen nun Fr. 2,9 Mio. Franken. Mit der finanzpolitischen Reserve vergrössert sich der «Notgroschen» der Gemeinde, um bei kleinem Eigenkapital einen Aufwandüberschuss verkraften zu können.
Ausblick
Weiterhin ist mit deutlichen Aufwandüberschüssen in den kommenden Jahren zu rechnen. Allerdings hat sich der dringende Handlungsbedarf für eine rasche Steuererhöhung gelegt. Es bedarf nun in der Finanzplanung diesen Sommer eine Analyse der verbesserten Steuererträge und deren Auswirkungen auf die Ergebnisse und somit auf den Steuerfuss. Die für 2026 ins Auge gefasste Steuererhöhung kann aufgrund dieses Ergebnisses ausgesetzt werden.